1. Juni: …an der Johanna nicht der einzige „Kindertag“!

Der Kindertag wird auf der ganzen Welt, in fast 150 Ländern gefeiert – je nach nationaler Tradition an unterschiedlichen Daten; in den meisten Ländern am 1. Juni oder am 20. September. In Deutschland wird der Kindertag sogar zweimal gefeiert. Das hat mit der Geschichte unseres Landes zu tun, das früher in Ost und West geteilt war. Die Bundesrepublik erhob zunächst den von der UNICEF/UNESCO vorgeschlagenen 20. September zum „Weltkindertag“, was die damalige „DDR“ veranlasste, sich dem seinerzeitigen „Konkurrenz-Datum“ 1. Juni des damaligen Ostblocks anzuschließen. An der Johanna würdigen wir deshalb, wie die vereinte Bundesrepublik Deutschland beide Daten –  allerdings mit Rücksicht auf unsere Kids als: „Kinder- und Jugendtag“. Und natürlich gilt: An der Johanna ist, unabhängig von offiziellen UN-Tagen und allein schon wegen der internationalen Zusammensetzung der Schüler*innenschaft, jeder (Schul-)Tag internationaler Weltkindertag!

Die Idee eines weltweiten Kindertages ist schon relativ „alt“: Politiker*innen aus allen Ländern wollten auf die altersgemäßen – und  für Kinder/Jugendliche um wesentliche Aspekte erweiterten – Menschenrechte  Rechte von Kindern aufmerksam machen. Denn diese waren seinerzeit – vor über 65 Jahren – alles andere als selbstverständlich: Kinder arbeiteten weltweit in sehr großer Zahl für den Unterhalt ihrer Familien statt unterrichtet und ausgebildet zu werden, wurden als Kindersoldaten für (Bürger-)Kriege zwangsrekrutiert, wegen einer Behinderung weggesperrt, wegen ihres Geschlechts nicht oder nur mangelhaft ausgebildet und waren zahlreichen anderen schlimmen Behandlungen ausgesetzt, die dem Kindeswohl widersprachen. Auf der 9. Vollversammlung der Vereinten Nationen am 21. September 1954 wurde UNICEF von den Vereinten Nationen beauftragt, einen weltweiten Kindertag einzurichten. Jeder Staat sollte einen eigenen Weltkindertag feiern. UNICEF empfahl den 20. September als „Weltkindertag“, was von der ehemaligen BRD so übernommen wurde. Lange Zeit wurde dieser Tag kaum wahrgenommen, bis das Deutsche Kinderhilfswerk in der Bundesrepublik große Feste organisierte, die auch heute noch stattfinden – wenn nicht gerade eine Pandemie das öffentliche Leben stark einschränkt…