Was ist das Deutsche Sprachdiplom (DSD)?

Das Deutsche Sprachdiplom (DSD) ist ein Bund- und Länderprojekt, das gemeinsam  von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA, Bundesverwaltungsamt) und der Kultusministerkonferenz (KMK) erarbeitet und betreut wird. Ursprünglich vorgesehen nur für Schüler im Ausland als Nachweis deutscher Sprachkenntnisse, kann es mit dem Beschluss der Amtschefkonferenz der Kultusministerkonferenz vom 15. November 2012 auch im innerdeutschen Schulwesen eingesetzt werden. An den Prüfungen zum DSD I nehmen aus dem Ausland stammende Schüler teil, die in eigenständigen bzw. teilintegrierten Lerngruppen („Willkommensklassen“) auf den Übergang in die Regelklassen vorbereitet werden. Neben der Zertifizierung der erworbenen sprachlichen Kompetenzen ist das DSD I ein Instrument zur Evaluation und Optimierung des auf diese spezifische Schülerschaft abgestimmten Deutschunterrichts und damit ein Mittel, um die sprachliche Erstintegration dieser Schüler zu verbessern.

Zusätzlich bereitet das Deutsche Sprachdiplom auf den Unterricht in der Regelklasse vor, denn die Aufgabenformate enthalten typische Anforderungen an den schriftlichen Ausdruck, wie sie in Regelklassen eingefordert werden: wiedergegeben, berichten, Stellung nehmen. Die mündliche Prüfung ähnelt der MSA-Prüfung in Ihrem Aufbau.

DSD – Erste Stufe entspricht dem Niveau B1 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GeR). Insgesamt werden dabei folgende vier Fertigkeiten abgeprüft:

  • Hörverstehen,
  • Leseverstehen,
  • Schriftliche Kommunikation und
  • Mündliche Kommunikation.

Das DSD bietet einen kompetenzorientierten schulischen Unterricht für Deutsch als Fremdsprache (DaF) mit einem Rahmenplan der ZfA, der den Berliner Rahmenlehrplan für Fremdsprachen fachlich kompetent  unterstützt, Fortbildungsmodulen für Lehrkräfte, Vergleichsarbeiten und Unterrichtsmaterialien, so dass das DSD mehr als eine Sprachfeststellungsprüfung ist, sondern vielmehr als Unterrichtskonzept eingesetzt werden kann. Es ist weltweit eine einheitliche Prüfung mit obligatorischem schulischem Vorlauf.

Für Berlin sind zwei Prüfungstermine möglich: Termin 1 (für die Nordhalbkugel) im März und Termin 2 (für die Südhalbkugel) im September. Die schriftliche Prüfung (Leseverstehen, Hörverstehen und Schreiben) wird an den von der KMK festgesetzten Terminen in Berlin an den teilnehmenden Schulen durchgeführt. Die Arbeitsunterlagen werden von der KMK bereitgestellt und von durch die ZfA geschulten externen Korrektoren bewertet. Die mündlichen Prüfungen finden innerhalb von vier Wochen danach statt und werden von der unterrichtenden Lehrkraft unter dem Vorsitz des Landeskoordinators in Berlin durchgeführt. Im Jahr 2018 haben weltweit rund 70 000 Schülerinnen und Schüler an den Prüfungen zum DSD teilgenommen.

Mittlerweile beteiligen sich dreizehn Länder der Bundesrepublik Deutschland an dem Projekt.

Welche Ziele verfolgt das Projekt?

Es bietet:

  • einheitliche Standards im Deutschunterricht in den Lerngruppen
  • einheitliche Fortbildung für Lehrkräfte zur Umsetzung des DSD-Konzepts
  • Niveaubestimmung der Sprachbeherrschung und Integrationshilfe für Neuzugänge ohne Deutschkenntnisse
  • einen international anerkannten Nachweis der Deutschkenntnisse auf der Stufe A2/B1 des GER (vergleichbar mit international anerkannten Zertifikatsprüfungen wie TOEFL (Test of English as a Foreign Language), DELF (Diplôme d‘étude de langue française) oder Cambridge Certificate)

Das DSD Erste Stufe ist hinsichtlich der eingesetzten Texte und Inhalte für Schülerinnen und Schüler der Sek I geeignet.

Die Kosten für die Prüfung und Zertifizierung übernimmt das Land Berlin..

  • Es nehmen über 50 Schulen an dem Projekt teil, weitere Schulen bereiten ihre Teilnahme vor.
  • Ein kontinuierlicher Einsatz von qualifizierten Lehrkräften ist gewährleistet.
  • An jeder Schule gibt es mindestens eine fortgebildete Lehrkraft, die das gesamte DSD-Fortbildungsprogramm durchlaufen hat.
  • Die Teilnahme an Fortbildungen insbesondere für neue Lehrkräfte wird sichergestellt.
  • Von 2013 bis 2019 wurden ca.280 Lehrkräfte als DSD-Lehrer qualifiziert.

Fortbildungen für DSD-Lehrer sind in der Fortbildungsdatenbank der Senatsverwaltung eingestellt: www.fortbildung-regional.de

Kontakt: Silke Zimmermann, Landesbeauftragter DSD Berlin

E-Mail: silke.zimmermann@senbjf.berlin.de Tel: 030 902276863