Ethik wird an der Johanna-Eck-Schule von Klasse 7 bis Klasse 10 mit zwei Wochenstunden für alle verbindlich unterrichtet. Pro Halbjahr wird eine Lernerfolgskontrolle (LEK) geschrieben, in der alle Anforderungsbereiche abgefragt werden. Diese LEK fließt mit 30% in die Halbjahresnote ein. In der zehnten Klasse dürfen die Schüler*innen Ethik als Fach für die Präsentationsprüfung im MSA wählen.

Im Zentrum des Ethikunterrichts stehen ethische Probleme. Diesen Problemen wenden wir uns mit Hilfe von Fragen zum guten (glücklichen) Leben sowie moralischen Urteilens zu. Solche Fragen sind zum Beispiel:

  • Dürfen Freunde nützlich sein?
  • Was ist Glück? In welchem Sinne bin ich (un)frei)?
  • Wie verteile ich gerecht?
  • Was bedeutet „glauben“, „wissen“, „zweifeln“?

Diese Fragen werden jeweils aus einer individuellen (z. B. Was ist ein guter Freund für mich?), einer gesellschaftlichen (z. B. Welchen Stellenwert hat Freundschaft in unserer Gesellschaft?) und einer ideengeschichtlichen Perspektive (z. B. die Arten der Freundschaft bei Aristoteles) betrachtet.

Es ist nicht das Ziel des Ethikunterrichts Antworten zur Orientierung vorzugeben, sondern den Schüler*innen mit Hilfe verschiedener Methoden dabei zu helfen, ihre Meinungen und Vermutungen zu reflektieren und so zu einem begründeten Urteil zu gelangen. Zu diesen Methoden gehören, das Analysieren von Begriffen, die Dilemma-Analyse, das Durchführen eines Gedankenexperiments, das schlüssige Argumentieren, die kritische Auseinandersetzung mit Argumentationen (z.B. in Texten), sowie das Eintreten in einen konstruktiven Dialog mit anderen. So lernen sie verantwortungsbewusstes und selbstbestimmtes Handeln, das zur Teilhabe in einer Demokratie notwendig ist.

Dabei müssen die Schüler*innen lernen, ethische Probleme in der Lebenswelt wahrzunehmen, aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, Argumente zu formulieren, diese abzuwägen, zu diskutieren und zu gewichten. Anschließend können sie ein besser begründetes Urteil über ethische Fragen und Probleme fällen. Diese Kompetenzen sind notwendig, um über einen einfachen Austausch von Meinungen hinauszuwachsen und eine Entwicklung im ethischen Urteilen zu erzielen.

Diese Kompetenzen sind auch die Grundlage für die Leistungsbewertung. Die persönliche Meinung der Schüler*innen wird nicht bewertet, sondern bildet die Grundlage für die Auseinandersetzung mit dem ethischen Problem. Bewertet wird dabei die Verwendung angemessener Begriffe, die Formulierung, das logische Argumentieren, das Diskutieren bekannter philosophischer Positionen sowie die Fähigkeit an einem gelingenden Dialog teilzunehmen.

Auf euch freuen sich J. Frank (Fachverantwortliche) und Kolleg*innen für den Fachbereich Ethik an der Johanna-Eck-Schule.