Willkommen, Frau Botschafterin!
Die erstaunlichsten Geschichten schreibt manchmal das Leben selbst: Mit Amy Gutman, der vormaligen Präsidentin der renommierten Universität von Pennsylvania wurde eine Frau vom Amerikanischen Senat mit komfortabler Mehrheit als neue Botschafterin der U.S.A. in Berlin bestätigt und in diesen Tagen vom Bundespräsidenten Steinmeier akkreditiert, deren Vater als Deutscher und Spross einer erfolgreichen Kaufmannsfamilie 1934 – rechtzeitig vor dem Beginn der Deportationen der über die Jahre immer stärker entrechteten und terrorisierten Mitbürger in die Vernichtungslager – aus seiner deutschen Heimat fliehen konnte, sondern die auch einen Namen trägt, der Johanna-Eck-Schüler*innen aus der Geschichte Johanna Ecks vertraut ist: Gutmann.
Zwar ist sie familiär genauso wenig mit den Guttmanns verwandt, die von Johanna Eck vornationalsozialistischer Verfolgung und Vernichtung versteckt wurde, die die beiden von Johanna Eck geretteten Guttmanns untereinander; denn auch Elfriede und Heinz Guttmann waren lediglich Namensvettern, aber nicht mit einander verwandt; denn Gutmann war, in verschiedenen Schreibweisen ein ganz vertrauter deutscher Familienname, bevor die Nazis die jüdischen Nachbarn systematisch aus dem Alltagsleben heraus drängten. Und dass unsere Schule in dem Bezirk liegt, in dem das Lufbrückendenkmal am Tempelhofer Feld ebenso wie die Freiheitsglocke im Rathaus Schöneberg – einer Nachbildung der in Philadelphia hängenden „Liberty bell“ – Zeugnis ablegen von wichtigen Zeiten deutsch-amerikanischer Freundschaft, ist dabei fast schon die sprichwörtliche Garnierungs-Kirsche auf der (transatlantischen) Torte.