Ein schönes Jubiläum – und zugleich trauriger Jahrestag: Olympia 1972
Die Johanna widmet ihren VBKI-Sporttag am 25. August dem 50jährigen Jubiläum der Olympischen Spiele in München, die als die „fröhlichen Spiele“ begannen und dann jäh von einem terroristischen Angriff auf die Athletinnen aus Israel unterbrochen wurden, bei dem im Zuge der Geiselnahme und einer versuchten Befreiung, mehrere Athleten der israelischen Olympia-Equipe zu Tode kamen: Vor dem Hintergrund des Engagements und Erbes unserer Schul-Namenspatronin liegt uns am Herzen, auch namentlich an die Athlet*innen zu erinnern, die in der Folge des terroristischen Angriffs zu Tode kamen: David Berger, Seew Friedmann, Josef Gutfreund, Elieser Halfin, Josef Romano, Amizur Shapira, Kehat Schorr, Mark Slavin, Andre Spitzer, Jakakow Springer, Mosche Weinberger.
Freigepresst werden sollten bei dem Anschlag, bzw. der Geiselnahme der Athleten, von denen schon beim Anschlag ein Athlet umgebracht wurde und ein anderer Athlet so schwer verletzt wurde, dass er an den Folgen starb, damals in deutschen und israelischen Gefängnissen inhaftierte Terroristen, darunter die RAF-Terroristen Andreas Baader und Ulrike Meinhof, der japanische Terrorist, Kōzō Okamoto, sowie 232 in Zusammenhang mit anderen Anschlägen inhaftierte Palästinenser*innen.
Die damalige israelische Premierministerin Golda Meir, die bei einem Eingehen auf die Forderungen der Terroristen Folgetaten befürchtete, lehnte die Erpressung ab; zum Schein ging die Bundesregierung auf die Forderungen ein, aber ein nach heutigen Maßstäben nicht professionell durchgeführter Befreiungsversuch auf dem Militärflughafen Fürstenfeldbruck lief aus dem Ruder und endete mit dem Tode der Geiseln. Die drei überlebenden Terroristen wurden schon wenige Wochen später, wie von Ministerpräsidentin Meir befürchtet und vorhergesagt, mit einer erneuten Geiselnahme freigepresst, dieses Mal mit einer Flugzeugentführung.
Zusätzliche Brisanz gewann das Attentat durch den Umstand, dass die Terroristen bei der Vorbereitung des Anschlags und dem Aufbau der notwendigen Infrastruktur in Europa Unterstützung durch deutsche Neonazis erhielten, wie Akten des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), die auf Antrag des Magazins „Der Spiegel“ im Juni 2012 freigegeben wurden, belegen. Auch in den Folgejahrzehnten gab es immer wieder Hinweise und Belege bezüglich der Kooperationen zwischen der PLO und deutschen Neonazis.