Juniorwahl an der Johanna – Wählen wie die Erwachsenen
Kurz vor den Europawahlen, die in Deutschland bekanntlich am 09. Juni 2024 stattfanden, waren auch die Jugendlichen der Johanna-Eck-Schule an die Urnen gerufen. Schüler*innen konnten in einer simulierten Europawahl, organisiert als U16-Wahlen,, das erstmals auch Jugendliche ab 16 bei den Wahlen zum Europäischen Parlament zugelassen waren, auf originalgetreuen Kopien der „echten“ Wahlzettel ihre Stimme abgeben. Und tatsächlich stimmten sie ähnlich wie die Wahlberechtigten ab: Starke Stimmanteile entfielen auf die beiden Volksparteien CDU und SPD, sowie auf die bekannteste populistische Partei, die AfD. Das mag auf den ersten Blick verwundern, wenn man bedenkt, dass ein erheblicher Teil der Schüler*innenschaft familiären Migrations-Hintergrund hat.
Andererseits gilt auch bei Juniorwahlen, dass man nicht exzellent informiert sein muss, um mit wählen/abstimmen zu können. Wenn man noch den Aspekt hinzunimmt, dass man als Jugendliche*r gerne mal anders „votet“ als die Erwachsenen vermeintlich oder tatsächlich von einem erwarten und dass die AfD besonders stark auf den Social Media-Kanälen präsent ist, auf denen sich Jugendliche tummeln, ist das Ergebnis schon sehr viel weniger verwunderlich, findet Schulleiter Engin Çatık. Zusammen mit dem Poltiklehrer Max Dajka, der die Jugendlichen in der Wahlorganisation betreute, ist er allerdings der festen Überzeugung, dass Politik in der Stundentafel der Sekundarschulen vor dem Hintergrund zunehmender populistischer Tendenzen sträflich unterrepräsentiert ist. „Die Johanna-Eck-Schule versucht das nach Kräften mit Profilstunden und interessanten Wahlpflichtkursen im Rahmen ihres schulischen Themenschwerpunkts Demokratiebildung teilweise auszugleichen und unterstützt die jugendlichen innerhalb- und außerhalb der Schule in politischer Teilhabe, aber Wunder können auch wir nicht vollbringen!“, zieht Çatık ein realistisches, wenn auch keineswegs mutloses Resümee.