#saytheirnames:

Am 19. Februar 2021 jährte sich das rassistische Verbrechen, dem neun willkürlich vom Täter zufällig nach dem Merkmal ihres Aussehens „ausgewählte“ Bürger*innen Hanaus zum Opfer fielen. Der Täter kannte seine Opfer nicht, wusste nicht einmal ihre Namen. Seine Gesinnung und Tatmotive waren menschenverachtend.

Erinnern an verstorbene Menschen fängt immer mit dem Namen an:

Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Ferhat Unvar, Hamza Kurtoviç Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Kaloyan Velkov; (außerdem: Gabriele Rathjen*).

Da es derzeit pandemiebedingt keinen Präsenzbetrieb gibt und damit auch keine Möglichkeit, im Schulalltag ein Gedenkzeichen zu setzen, laden wir die Schulfamilie wie schon am 27. Januar ein, sich online am Gedenken zu beteiligen. Die Johanna-Eck-Schule ist im Bündnis der „Schulen ohne Rassismus – Schule mit Courage“ Mitglied, und zwar nicht irgendeines, sondern das mit der laufenden Nummer 1. Deshalb liegt uns am Herzen, im Schulalltag, auch wenn dieser derzeit pandemiebedingt nicht alltäglich erlebt werden kann, sichtbar gegen rassistische Verblendung und Verbrechen erkennbar zu werden. Rassismus hat immer auch zum Ziel, Menschen durch Reduzierung auf ein Merkmal reduziert und so stufenweise herabzuwürdigen, mit dem Ziel, sie in den Augen ihrer Mitmenschen zu entmenschlichen. Johanna Eck, deren Namen unsere Schule trägt, hat sich nicht von solcher Propaganda „einfangen“ lassen, sondern ihre Mitmenschen immer als solche gesehen, und deshalb vier Menschen vor rassistischer Bedrohung geschützt und gerettet.

*Hinweis:  In einem erweiterten Suizid brachte der Täter nach seinem rassistischen Gewaltverbrechen gegen die genannten Opfer auch seine Mutter, Gabriele Rathjen um. Genau wie die Amadeu-Antonio-Stiftung (AAS) haben wir uns entschlossen, Gabriele Rathjen auch als Opfer mit zu benennen, allerdings – genau wie die AAS, unter Hinweis auf die Unterschiedlichkeit der Verbrechen.